| Hinweis: Thematisierung von Gewalt |
Seile werden eingeholt, Bildschirme überprüft. Menschen stehen an der Reling, während die Ocean Viking aufs offene Meer hinausfährt. Auf dem von der NGO SOS Méditeranée betriebenen Schiff wurden seit 2016 fast 40.000 Menschen gerettet. Wir kennen die Schlagzeilen. Im Film sehen wir die Routinen des Alltags – beobachtend und diskret. Jean-Baptiste Bonnet verbrachte mehrere Wochen mit den ca. 30 Crewmitgliedern an Bord und wurde Teil dieses Mikrokosmos. Man lernt Vokabeln, man sucht mit dem Fernglas das Meer ab. Momente wie das Treffen auf die libysche Küstenwache, die in die Luft schießt, verdeutlichen den Ernst der Situation. Als 92 Menschen gerettet werden, entwickeln sich intensive menschliche Beziehungen. Viele wollen reden und haben erstmals die Gelegenheit, ihre teils sehr schlimmen Erlebnisse zu berichten. Zeit und Raum der Begegnungen sind begrenzt, tiefgehend sind sie dennoch. „Das Boot ist der erste Ort, an dem Menschen, die versuchen, das Mittelmeer zu überqueren, auf Europa treffen“, so Bonnet. Sobald das Schiff in einem Hafen anlegt, endet die gemeinsame Zeit und die Geretteten werden in eine unsicherere Zukunft mit weiteren Hürden entlassen. (Sita Scherer)
| Hinweis: Thematisierung von Gewalt |
Seile werden eingeholt, Bildschirme überprüft. Menschen stehen an der Reling, während die Ocean Viking aufs offene Meer hinausfährt. Auf dem von der NGO SOS Méditeranée betriebenen Schiff wurden seit 2016 fast 40.000 Menschen gerettet. Wir kennen die Schlagzeilen. Im Film sehen wir die Routinen des Alltags – beobachtend und diskret. Jean-Baptiste Bonnet verbrachte mehrere Wochen mit den ca. 30 Crewmitgliedern an Bord und wurde Teil dieses Mikrokosmos. Man lernt Vokabeln, man sucht mit dem Fernglas das Meer ab. Momente wie das Treffen auf die libysche Küstenwache, die in die Luft schießt, verdeutlichen den Ernst der Situation. Als 92 Menschen gerettet werden, entwickeln sich intensive menschliche Beziehungen. Viele wollen reden und haben erstmals die Gelegenheit, ihre teils sehr schlimmen Erlebnisse zu berichten. Zeit und Raum der Begegnungen sind begrenzt, tiefgehend sind sie dennoch. „Das Boot ist der erste Ort, an dem Menschen, die versuchen, das Mittelmeer zu überqueren, auf Europa treffen“, so Bonnet. Sobald das Schiff in einem Hafen anlegt, endet die gemeinsame Zeit und die Geretteten werden in eine unsicherere Zukunft mit weiteren Hürden entlassen. (Sita Scherer)